Die Witcher-Tagebücher: Tag 8

Am stärksten, am schnellsten, aber woher bekomme ich die krassen Gwint-Karten?!

Es ist geschehen: Plötze dreht vollkommen durch! Ich habe einen Moment nicht aufgepasst und sie stumpf dem Weg folgen lassen, als wir plötzlich direkt auf dem oberen Treppenabsatz einer Mühle standen! Kurz darauf vergrub sich Plötzes vordere Körperhälfte beim Galoppieren im Erdreich, was mir große Angst machte. Ich stelle also fest: Manchmal ist das Spiel noch ganz schön verbuggt.

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Quelle: pcgamer.com

Das zeigte mir auch das Wiedersehen mit Gert Borel. Er war der alte Totengräber, der nach eigener Aussage nicht durch die Leichen erkranken konnte, die er mit sich herumschleppte. Nun, das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Die Pest war auf ihn übergegangen. Ich fand ihn bei seinem Haus, wo er sich darüber beschwerte, dass nicht einmal Guhle in seine Nähe kamen, um ihn zu töten. Also erklärte ich mich bereit. Der Leichenschlepper gab mir Geld dafür, doch nun kommen wir zum Bug. Nach dem scharfen Zischen einer Klinge passierte einfach nichts mehr. Keine Questbestätigung, keine Erfahrungspunkte, kein Geld. Gert war einfach weg. Schade.

Doch das ändert natürlich nichts an meiner Zuneigung für dieses wundervolle Game!
Als erstes machten wir mal wieder die Gegend unsicher. Es gibt auch Monsterlager statt Monsternester, was mich doch überraschte. Die bessere Organisation innerhalb der Monstergruppe sorgt offenbar auch für erhöhte Waffenlieferungen und Rüstungsansammlungen. Egal, ob zum Toppen der eigenen Ausrüstung oder um die Geldbörse aufzubessern: Das lohnt sich!

Am heutigen Tag wollte ich aber nun wirklich mehr über Ciri erfahren. Ich habe bisher viel Zeit verträumt und mich voll auf die Umgebung und kleine Missionen konzentriert. Das Gute ist, dass sich dabei eine Menge Erfahrungspunkte zusammensammeln. So erreichte ich am Ende von Tag 8 bereits Stufe 15. Dem Inventar tut dies ebenfalls gut. Allerdings machte ich mir auch über zwei Dinge Gedanken:
1. Gehe ich den nächsten Halt Skellige schon mit zu viel Erfahrung an? Meine erste Angst war es, schnurstracks dorthin zu reisen, um dann zwischen zu starken Monstern unterzugehen. Ich mag es nicht besonders, alles herum zugunsten des Hauptquests zu ignorieren, nur weil man aufgrund mangelnder Erfahrung nichts anderes machen kann. Doch mittlerweile konnte natürlich auch das Gegenteil der Fall sein.
2. Würden die alten Quests nicht zu langweilig, wenn ich sie nun ignoriere? In jedem Fall würden sie natürlich mit zunehmender Stufe immer einfacher. Daher wollte ich zumindest die abschließen, die nun schon unter meinem momentanen Level lagen. Das sollte auch die Tagesaufgabe werden.

Zum Glück zerstreute bereits der erste Quest des Tages all meine Ängste. Nicht nur die innerhalb des Spiels. Ich glaube fest daran, dass dieser Quest dazu geeignet ist, einen Großteil existierender Sorgen einfach in Luft aufzulösen. Er heißt „Freiwilliger“ und ich ergatterte ihn am Anschlagbrett in Oxenfurt. Man bat darin um die Erkundung eines Gebietes, in dem neben schrägem Gesang auch ein unschöner Geruch vorherrschen sollte. Was fand ich dort? Einen so herzigen Troll, dass er glatt Terry Prattchets Scheibenwelt entsprungen sein könnte! Er bewachte die Boote, beziehungsweise die Reste davon und sang patriotische Lieder, die er sich bei den Soldaten abgeguckt hatte. Die Redanier hatten dem ‚Gefreiten Schiefer‘ befohlen, die Boote vor den Bauern zu bewachen, denen diese ursprünglich gehört hatten. Doch da Schiefer keine Zäune hatte, um die Wasserfahrzeuge zu schützen, baute er welche. AUS DEN BOOTEN SELBST! Herzallerliebst. So kann sie natürlich auch niemand klauen. Seine Soldatenfreunde waren mittlerweile Geschichte, ebenso wie die Bauern, die tatsächlich ihr Eigentum holen wollten. Der Steintroll hatte sie beim Streitschlichten alle etwas zu grob angepackt… Die Überreste verarbeitete er ressourcensparend zu Suppe. Natürlich entschied ich mich dafür, ihm zu helfen, als er nach Farbe fragte. Ich hatte diese tatsächlich schon dabei. Schließlich kaufe ich alles, was ich mit einem Ausrufezeichen versehen bei einem Händler erwerben kann. Wir malten gemeinsam ein Huhn auf eine Bootsplanke und verabschiedeten uns. Das war einer der tollsten Quests, die ich je erlebt habe.

Doch mal wieder gab es auch traurige Momente. Der kurze Quest „Grausame Falle der Liebe“ führte mich zu einer weinenden Frau in der Nähe von Mittelhain, deren Verlobter vor einiger Zeit in den Wald gegangen war. Sie traute sich nicht, nach ihm zu sehen. Also übernahm ich das. Nun geschah, was man eigentlich nicht wahrhaben wollte. Wenn jemand von einem Monster getötet wird, ist das tragisch. Und man weiß, dass niemand etwas dagegen tun konnte. Aber Wildhunde…? Das war bitter. Ich brachte der Frau die schlechte Nachricht und erließ ihr meinen Lohn. Hier konnte ich einfach nichts mehr tun.

Anders beim „Monster in den Scherben“. In Novigrad wollte ich mein Schiff nach Skellige finden und nahm mir vorher noch diesen Quest vom Anschlagebrett vor. Im Armenviertel der Stadt sollte ein Monster umgehen. Doch ich war nicht der einzige, der sich dafür interessierte. Der Mann am Wachtor, der mich nicht zum Questgeber durchlassen wollte, verriet, dass schon jemand anders hinter dem Monster her war. Nach einer kurzen Hexersinn-Einheit wusste ich, um wen es sich handelte. Den guten alten Lambert! Natürlich erledigten wir den Ekimma, doch zurück beim Aufseher zeigte sich, dass mehr hinter dem Erscheinen des Hexers steckte. Er wollte einen ermordeten Freund rächen, Aiden, über den er ausführlich erzählte, er sei ein viel fähigerer Kämpfer als Geralt gewesen, ein Genie. Nun, die beiden hatten sich offenbar in einer Phase voneinander getrennt, in der man den anderen sehr weit emporhebt. Unser neues Ziel war damit ein Mann namens Jad Karadin. Gut, dass ich sowieso nach Skellige muss; Lambert bat mich, beziehungsweise beschloss, dass ich dorthin reisen sollte, um einen Typen namens Hammond auszufragen.

Absolut kein Problem. Doch zuerst war Triss dran! Mal wieder hatte ich grobe Schwierigkeiten, mich in der Stadt zurechtzufinden und als ich ihre Wohnung endlich fand, traf ich nur zwei Diebe an. Die Zauberin war vertrieben worden. Und Menge, ein grobschlächtiger Soldat und Anhänger des Ordens der Flamme, machte mir auch klar, warum: Er wollte die Stadt von Abschaum reinigen. Schade, dass dazu auch Hexer zählten. Bei einer Diebesjagd fand ich heraus, wo sich das Versteck der Ausgestoßenen befand. Der Bettlerkönig herrschte und wachte über all diejenigen, die ich in Novigrad geächtet wurden. Gegen entsprechende Bezahlung, versteht sich. Bei ihm fand ich auch Triss Merigold. Ich hatte die Magierin aus dem ersten Teil als eher kratzbürstig in Erinnerung und war überrascht, wie süß sie nun im dritten Teil aufgemacht war. Abgesehen vom wirklich hübschen Äußeren, schien sie keinen Groll gegen Geralt zu hegen. Die beiden hatten sich offenbar vor sechs Monaten im eher Unguten getrennt. Yen hatte am Anfang schon anklingen lassen, dass es in der Vergangenheit einige Beziehungsverwirrungen gegeben hatte, vermutlich aufgrund Gehalts Amnesie. Ich richtete mich darauf ein, besonders gut aufzupassen, was ich antwortete.
Das war auch nötig. Triss verdingte sich als Rattenfängerin, da sie als Zauberin ja schlecht öffentlich auftreten konnte. Gemeinsam vertrieben wir Ratten aus einem Kornspeicher und sie wollte über Yennefer reden. Vermutlich war die Antwort „Es geht ihr gut“ nicht das, was sie hören wollte… Unterbrochen wurde das Gespräch von Hexenjägern. Der Auftraggeber hatte uns natürlich verraten. Nach einem kurzen Kampf, trennten wir uns als Freunde. Ja, Geralt wollte Sie wiedersehen. Und er hatte natürlich auch ihre Gesellschaft genossen.

Nach den ganzen Nahaufnahmen war auf jeden Fall klar, dass ich noch einmal zum Barbier musste. Doch zuerst galt es noch, einige Titel zu erringen, wenn ich schon aus Velen verschwand. Ich gewann alle Pferderennen, forderte die Gwint-Spieler mit ihren seltenen Karten heraus, auch die Wirte, und kämpfte mich in Krähenfels an die Faustkämpfer-Spitze! Meine Kampfpraxis machte sich auch in Novigrad bezahlt. Zufällig kämpfte ich auf einmal mit Höchsteinsatz gegen einen Hauptmann, der sechs Level mehr zählte als ich. Alles klappte super, ich gewann gutes Geld. Doch die Kartenspiele gegen die Wirte ärgerten mich schon. Ich gewann nur eines auf Anhieb und die Karten, die ich bekam, entsprachen nicht meinen Vorstellungen. Wie konnte es sein, dass ein Spieler Ciri UND Geralt besaß und ich keine davon?! Irgendwann musste ich die unbedingt gewinnen. Ich möchte auch eine unzerstörbare 15er-Karte…

Ein letzter Blick auf die Karte besiegelte die Entscheidung, mit dem Schiff aufzubrechen. Überall hatten sich neue Quests aufgetan, die Anschlagbretter waren voll und leuchteten mir knallgelb entgegen. Nein, irgendwann reicht es auch bei mir mit der Kleinlichkeit. Auf zum Hafen!

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