Kuriose Grabstätten

Der Tod steht ihnen gut

verfasst für den VIRUS Taschenkalender 2020

Den Toten Ehre zu erweisen und sie zur letzten Ruhe zu betten, war den Menschen schon immer wichtig. Verschiedene Traditionen ziehen sich durch die Zeiten. Und doch nahmen die Bestattungen unterschiedlichste Formen an – wunderschön bis ziemlich kurios.

1. Hünengräber

Als die Menschen in Norddeutschland und Skandinavien sesshaft wurden, begannen sie, ihre Toten in riesigen Hünengräbern zu bestatten. Die Megalithanlagen, auch Dolmen genannt, bestanden aus einem großen Deckstein auf mehreren Trägern. Auf prunkvolle Grabbeigaben wurde verzichtet.

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2. Ägyptische Pyramiden

Die ägyptischen Pyramiden sind markant: Beginnend mit dem Bau einstöckiger Mastabas ging es über die Stufenpyramiden zu der uns bekannten Form. Hier warteten die Pharaonen auf ihr Leben nach dem Tod – reichlich ausgestattet mit allem, was sie im Jenseits brauchen könnten.

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3. Terrakotta-Armee

Was Grabbeigaben angeht, macht die Terrakotta-Armee besonders Eindruck. Um die 8.000 individuell gestaltete Ton-Soldaten sollten dem ersten Kaiser Chinas, Qin Shi Huangdi, ins Jenseits folgen. 1974 entdeckten Bauern die Grabanlage. Sie wird noch immer freigelegt.

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4. Zentralfriedhof Wien

Mengenmäßig liegt auch der Zentralfriedhof in Wien weit vorn: Mit seinen rund 330.000 Grabstellen zählt er zur Spitze Europas. Die über zwei Kilometer große Anlage ist geprägt von verschiedenen Stilen und Konfessionen. Zahlreichen Persönlichkeiten sind Ehrengräber gewidmet.

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5. Museumsfriedhof Kramsach

Ganz ohne Tote kommt der zugegeben ziemlich lustige Museumsfriedhof in Kramsach aus. Der Tiroler Kunstschmied Hans Guggenberger sammelte jahrzehntelang Inschriften voller Alpenhumor und machte daraus schließlich ein Museum. Über 100 Exponate können dort beschmunzelt werden.

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6. Fröhlicher Friedhof in Maramures, Rumänien

Ähnlich positiv gehen auch die Menschen im rumänischen Sâpânta mit dem Tod um. Handgemachte Holzkreuze erzählen in bunten Bildern die Geschichten der Verstorbenen. Über 800 Kreuze erstrahlen bereits im typischen Blau. Was auf ihnen steht, war übrigens Entscheidung des Künstlers.

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7. Père Lachaise in Paris

Nicht nur im Episodenfilm „Paris, je t’aime“ lädt der größte Friedhof von Paris zum Flanieren ein. Père Lachaise gehört zu den meistbesuchtesten Touristenattraktionen. Wegen der schönen Anlage, aber auch aufgrund der dort begrabenen Persönlichkeiten wie Oscar Wilde und Jim Morisson.

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8. Greyfriars Kirkyard

Ein Gruselfriedhof wie aus dem Bilderbuch ist in Schottland zu finden. Joanne K. Rowling ließ sich auf dem Greyfriars Kirkyard in Edinburgh für die Namen einiger Harry Potter-Charaktere inspirieren. Ein Ort, an dem Geister umgehen sollen – so sagen Geschichten. Schaurig schön.

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9. Knochenkirche von Kutna Hora

Beim Sedletz-Ossarium ist der Name Beinhaus Programm: 1870 beauftragte die Fürstenfamilie Schwarzenberg den Künstler František Rint damit, das Kloster mit Gebeinen zu dekorieren. Knapp 10.000 Knochen wurden benötigt, um die Knochenkirche von Kutna Hora nahe Prag zu verwirklichen.

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10. Chauchilla Friedhof

Die Nazca siedelten schon vor den Inka in Peru und schufen das Gräberfeld Chauchilla. Die Toten wurden in Gruben sitzend und zum Schutz vor Insekten besonders eingewickelt bestattet. Anders als ihre fast vollständig geraubten Grabbeigaben sind die Mumien noch vor Ort zu sehen.

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11. Kapuzinergruft in Palermo

Tote so gut erhalten, dass sie lebendig erscheinen. In der Kapuzinergruft in Palermo gibt es einiger solcher Mumien, darunter auch die damals zweijährige Rosalia Lombardo. Das Geheimnis liegt in der Art der Konservierung. Rosalia trägt den Beinamen „Schönste Mumie der Welt“.

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12. Neptune Memorial Reef

Das Neptune Memorial Reef in Florida soll einmal das größte künstliche Riff der Welt werden – und gleichzeitig Verstorbene unter Wasser zur Ruhe betten! Die Überreste der Toten werden Teil der Atlantis nachempfundenen Anlage, indem sie mit Zement gemischt einen neuen Part bilden.

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