Powerwolf & Epica am 31. Januar im Mehr! Theater

Und Attila sprach…

In einer gar märchenhaft anmutenden Kombo wurde das Mehr! Theater Ende Januar von Powerwolf und Epica geentert. Die schöne Simone Simons und ihre liveerprobten Mannen ebneten den Wölfen in der Hansestadt die Bühne, bevor diese – wie immer stilecht geschminkt und in schwarzer Gewandung – ihre nächste Hamburger Metalmesse nach dem Elbriot 2016 abhalten konnten. Und die war – mal wieder muss man an dieser Stelle schon sagen – ein voller Erfolg.

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Das Mehr! Theater am Hamburger Großmarkt hat seit seiner Eröffnung 2015 schon einige Shows gesehen. Musicals und Tanzacts gehören genauso dazu wie eine Vielzahl an Konzerten. Allerdings war es wohl das erste Mal, dass jemand dort eine Messe für den Heavy Metal zelebrieren wollte.

IMG_5780Die eingeschworenen Fans der Wölfe waren natürlich dabei. Diesem edlen Ziel schlossen sich nach Beyond The Black dann auch Epica an. Die Niederländer brachten im Oktober letzten Jahres ihr aktuelles Werk The Holographic Principle heraus – ein Konzeptalbum, das sich mit den Zuständen der digitalen Welt befasst. Entsprechend der Platte startete die Show mit viel Chor-Bombast und ansehnlicher Lichtshow zum Opener Edge of the Blade. Das Sextett war gut drauf: Während Sängerin Simone Simons ein wenig mit dem Publikum smalltalkte und Keyboarder Coen Janssen mit seiner fahrbaren Instrumenten-Installation über die Bühne sauste, schüttelten die übrigen Herren fleißig die Haare und bereiteten die Menge gebührend auf ihre Nachfolger vor. Das Set enthielt insgesamt elf Songs, von denen fünf auf das aktuelle Album entfielen – darunter auch das hymnische Beyond the Matrix. Wie von Epica gewohnt kamen Fans früherer Stücke aber auch auf ihre Kosten. Mit einer ausgewogenen Mischung entließen die Niederländer das Publikum in die anschließende Zeremonie, während Bandchef Mark sich noch Zeit nahm, am Merch-Stand vorbeizuschauen. Eine Tradition, die wieder zahlreiche Epica-Fans glücklich machte.

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Es folgte, was Wolfsanhänger bereits von früheren Hamburg-Konzerten kennen und lieben: Powerwolf haben es schwer, mit ihrer breiten Masse an eingängigen, sakral angehauchten und stimmungsvollen Party-Metal-Songs, keinen tollen Auftakt hinzulegen. Die braven Messebesucher drängten sich entsprechend zusammen und feierten zum ersten Song Blessed & Possessed direkt los. Anschließend Army of the Night und den Evergreen Amen & Attack hinterherzuschieben, brachte die Zuschauer schon mal auf Betriebstemperatur, die bis zum Ende nicht getrübt wurde.
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Schließlich ist es ja ein bisschen, wie in eine Aufführung zu gehen, das man schon mehrfach gesehen hat. Die Shows von Powerwolf zeichnen sich tatsächlich dadurch aus, dass sie wiederkehrende Elemente enthalten. Das Konzept geht auf, die Fans sind jedes Mal mit Feuereifer dabei. Das Spiel von Sänger Attila Dorn und Keyboarder – oder sollte man Organist sagen? – Falk Maria Schlägel zum Beispiel, bei dem die Halle zum obligatorischen Lautstärke-Wettbewerb geteilt wird. Oder eben Attilas Versuch, dem nie ganz tonsicheren Publikum Tonhöhen zu entlocken, die oft in Gelächter enden. Man mag es daher nicht glauben, wie eifrig die Hanseaten bei der Sache waren. Die Versuche, die Melodie vorzugeben, scheiterten an der programmsicheren Gemeinde. Die Arbeit mit dem harten Kern der Fans hat die letzten Male also gefruchtet. Powerwolf ließen es geschehen und änderten – wer hätte es geglaubt – tatsächlich Teile ihrer Show. Ob geplant oder nicht: Hamburg erwies sich an diesem Abend als sichere Bank für die Band aus Saarbrücken. Auch wenn die Halle, wie Attila mehrmals betonte, nicht ganz ausverkauft war.
IMG_5741Nach We drink your Blood und Lupus Dei ging es für die Jungs von der Bühne, bevor als Zugabe noch Sanctified with Dynamite und In the Name of God nachgelegt wurden. Die feierwütige Menge hätte sicher noch weitergemacht, allerdings war auch für die Wölfe irgendwann die Nachtruhe gekommen. Mit herzlichem Applaus gingen alle in den Dienstagabend.

Es mag die erste Metal-Messe im Mehr! Theater gewesen sein – aber sicher nicht die letzte in Hamburg.

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