Die Witcher-Tagebücher: Tag 16

Heldentaten verschiedenster Art

Dank Morkvargs Hilfe hatte ich mir beim Geldverleiher eine nette Summe abholen können und nun, da ich in Novigrad war, wollte ich Priscilla von allem unterrichten. Ich bekam also ein Engagement als Laienschauspieler, bevor ich weiteren Mysterien Skelliges nachging.

schauspiel
Quelle: eurogamer.net

Nachdem „Graf Reuvens Schatz“ beendet war und ich in „Finde Junior“ erfahren hatte, dass Rittersporn sich im Kerker unter der Tempelinsel aufhielt, musste es daran gehen, den Doppler Dudu zu finden. Nur der tote Caleb Menge konnte den Befehl zur Freilassung geben. Daher sollte der Gestaltwandler ihn imitieren.
Ein schlüssiger Plan. Allerdings wusste niemand, wo Dudu sich aufhielt. Er war nach seiner Entführung untergetaucht. Als ich zu Priscilla ging, kam immerhin heraus, dass er große Sympathien für ein Schauspielergespann hegte, das sich ‚Füchse‘ nannte. Wenn wir es schafften, eine geheime Botschaft in ein Stück einzuweben, dass diese Truppe aufführte, würde er sie sicher empfangen und sich zeigen, wenn wir die richtigen Mittel verwendeten.
Es musste also ein Skript her. Viel konnte ich nicht beitragen, auch wenn es schien, als hätte Geralt gern ein Stück eigene Kreativität eingebracht. Priscilla schrieb den Text einfach herunter. Der Titel war dann aber meine Sache. Ich wählte „Die Rettung des Wandlers oder des Hexers Triumph“ und machte eine Komödie daraus. Dudu sollte ja nicht denken, dass wir ihn ans Messer liefern wollten.
Mit diesem originellen Stück in der Tasche suchte ich dann nach Irina Renarde. Wieso sie ihre Truppe Füchse nannte, war dank ihres Nachnamens geklärt. Die Strecke dorthin erwies sich als ziemlich verschachtelt und endete an einem Kartenverkäufer, der mir 50 Kronen abverlangen wollte. Doch ich erinnerte mich an einen anderen Zugang, den ich von einem Plateau aus betreten konnte und der um das Gelände herumführte und drehte wieder ab. Mein Orientierungssinn machte mir allerdings mal wieder einen Strich durch die Rechnung, im wahrsten Sinne des Wortes – Geld wechselte den Besitzer.

Immerhin zeigte sich Irina von dem Vorhaben begeistert. Sie war daran interessiert, Dudu zu finden und das Stück mit ihren Leuten aufzuführen. Damit das Schauspiel einen guten Verlauf nehmen konnte, musste ich allerdings noch zwei Aufgaben erledigen. Zum einen wollten wir viele Besucher anlocken und so auch den Doppler auf uns aufmerksam machen. Die Lunden, eine Gruppe von Straßenkünstlern, konnten dabei helfen. Außerdem bedurfte es einiger Ordner, die für Ruhe sorgten, wenn es aufgrund des Wesen-Themas zu Unruhen in der Menge kam.
Ich erledigte die Aufgaben in genau dieser Reihenfolge.
Auf dem Weg in die Scherben, wo sich das Haus der Schausteller befand, gabelte ich aber erstmal einen weinenden Jungen auf, der ein Questzeichen über seinem Kopf trug. Er stammelte vor sich hin und lief dann weg. In einer Sackgasse angekommen sah ich, dass er mich in eine Falle gelockt hatte. Einige Banditen warteten dort. Von dieser kleinen Spielerei war ich nicht sonderlich begeistert. Zeitverschwendung. Ich hatte immerhin eine Aufführung zu planen!
Bei den Lunden angekommen wurde ich erst einmal für einen Schläger gehalten, bevor sie mir erklärten, was Sache war. Nicht nur der Vermieter saß ihnen im Nacken, sie hatten auch Probleme mit Fettsack und seiner Bande, die offenbar vom Orden der Heiligen Flamme bezahlt wurden, um an gewissen Stellen Unruhe zu stiften. Vornehmlich an denen, die entfernt mit Anderlingen oder Magiebegabten zu tun hatten. Wir machten einen Deal: Ich erledigte die Schergen, sie würden das Schauspiel anpreisen. Dafür musste ich lediglich eine Treppe hinuntergehen und einen von drei Männern K.O. schlagen. Vor lauter Freude verbreiteten die Lunden überall die freudige Kunde über ein neues Stück.

Als nächstes waren die Ordner dran. Ich fand am Hafen einen Mann, der einem Faustkampf beiwohnte. Ich bot ihm 70 Kronen, um mit einem Kumpel als Beschützer einzuspringen, während das Stück lief. Doch ich hatte es mit einem kleinen Zocker zu tun. Er verlangte einen Kampf, er und sein Freund zu zweit gegen mich. Im Falle eines Sieges meinerseits würden sie sogar für lau arbeiten. Andererseits musste ich das doppelte blechen. Nun, 70 Kronen sind ein machbarer Betrag. Aber es wäre doch langweilig, sich nicht auch auf ein kleines Spielchen einzulassen. Natürlich schreibe ich das hier nur so locker, weil es auch geklappt hat. Haarscharf zwar, aber das Resultat zählt.
Zurück bei Irina durfte ich nun das Stück besetzen. Sie sollte anstatt Priscilla die Prinzessin spielen, ein Trunkenbold namens Maxim Boliere, der aber relativ beliebt war, den Prinzen. Und so spielten wir die Geschichte eines Mädchen, das in einen Doppler verliebt war, der von der Mutter seiner Geliebten verachtet wurde, weil ihr Vertrauter ihr weismachte, er sei ein Monster. Ob meine Entscheidungen richtig waren, ist fraglich. Denn man sagte mir am Ende, dass es nicht allzu gut gelaufen war. Aber hey, es ging um Dudus Erscheinen! Und da er als Tempelwache mitten im Publikum aufgetaucht war, hatten wir alles, was wir wollten. „Mit einem Stück zum Erfolg“ wurde zu „Ein Poet in Nöten“.

Auch Zoltan ließ sich den Spaß nicht nehmen, Geralt auf der Bühne zu sehen. Wir besprachen, dass Dudu die Wache zur Freilassung Rittersporns veranlasste und wir auf dem Weg den Transport abfingen.
Dieser sollte eine hügelige Landschaft nahe Novigrads passieren. Der Zwerg wartete dort bereits und kurz darauf kam auch Priscilla dazu. Sie wollte unbedingt bleiben und bei Rittersporns Rettung anwesend sein. Von mir aus. Ich nahm ihr noch das Versprechen ab, sich auf jeden Fall zu verstecken, bis der Kampf vorbei war. Dann überbrückten wir die Wartezeit mit einer Partie Gwint.
Die kleine Kolonne, in der sich wohl auch der Barde befand, rollte kurz darauf vor. Als wir ihr jedoch entgegenstürmten, fand ich mich kurz darauf in einer Verfolgungsjagd wieder. Ein Reiter war mit Rittersporn davongaloppiert. Seine Spur endete an einer kleinen Hütte, in der drei Halblinge dem Fälschen von Gemälden nachgingen. Nichts, was mich etwas anging, sie ließen sich aber trotzdem sehr bitten, bis sie mir einen anderen Weg ins Innere ermöglichten – mitten durch den Fälscherkeller. Ein paar Leitern später verdreschte ich den Wächter und rettete Rittersporn. Selbstverständlich war er der Meinung, er wäre gerade kurz davor gewesen, sich selbst zu befreien. Da half wie immer kein klagen: Man muss die Leute nehmen, wie sie sind.
In einer Ciri-Sequenz wurde anschließend gezeigt, wie sie sich durch eine Menge Jäger kämpfte, um dann vor Rittersporns Augen in einem Portal zu verschwinden. Die gemeinsame Schlussfolgerung wies nach Skellige. Nun, da hatte ich auch noch die meisten Quests übrig.

Es ging also wieder in den hohen Norden. Genauer gesagt nach Eldberg. Ich trug schon eine Weile die entsprechenden Infos mit mir herum, nun sollte es dem „Phantom von Eldberg“, das dort spukte, an den Kragen gehen. Der Ort war nicht besonders groß, bestand quasi nur aus einem Leuchtturm. Die Leute, die Probleme damit hatten, lebten aber in Arinbjorn. Der Leuchtturm war ausgefallen, seit das Gespenst wütete, was dem Hafen des Dorfs erheblich schadete. Also ging es den Berg hinauf. Der Aufstieg an die Spitze war beschwerlich: Überall hausten Banditen und der steinerne Weg war an einigen Stellen zerbrochen, sodass es sich nur schwer vermeiden ließ, auch mal ins Wasser zu fallen (zumindest wenn man der Meinung ist, auf der Suche nach Schätzen an jeder Fellspitze langzukraxeln). Dichter Nebel lag über dem Gebiet und Geralt schlussfolgerte: Das war kein Naturphänomen, sondern etwas Magisches. Als Erscheinungen angriffen, bestätigte sich dies. Ich persönlich kämpfe mittlerweile gern gegen die Gespenster, denn der Staub, den sie hinterlassen, lässt sich einfach wunderbar verkaufen. Aber in Massen kann es dann doch nervig werden. Und das war genau das Problem. In der Ferne erkannte ich eine Hütte und auf dem Weg dorthin lagen zwei Leichen. Doch ich ließ sie dort erst einmal und lief weiter zur hölzernen Treppe. An einer Mauer des Leuchtturms konnte ich Symbole erkennen. Offenbar war hier ein Fluch gesprochen worden. Die Tür zum Turm war dicht. Also musste ich das kleine Häuschen besuchen.
In ihr wohnte ein Mann namens Mikkjal. Er hatte sich innen verkrochen, seit das Feuer erloschen war, wusste aber nach eigener Angabe gar nicht, was vor sich ging. Er gab mir allerdings den Schlüssel zum Turm. Direkt konnte ich anhängen, dass hier ein Büßer sein Unwesen trieb, eine starke Form der Erscheinung, die sich an diejenigen band, die schreckliche Verbrechen begangen hatten. Geralt wusste wieder Bescheid. Auch wenn überhaupt nicht klar wurde, was Mikkjal denn getan hatte. Fest stand jedoch: Im Alleingang konnte keiner von uns siegen. Mikkjal musste das Feuer entzünden, während der Hexer das Monster in Schach hielt. Es lohnte sich für mich mal wieder, dass die Versuchsanzahl nicht begrenzt war. Mitten im Kampf purzelte ich von einer Klippe, konnte beim nächsten Anlauf aber triumphieren. Der Mann wohnte weiterhin in seiner Hütte, was auch immer er getan hatte.
Die Belohnung konnte ich in einer Taverne in Arinbjorn bei einem Mann namens Jorund abholen. Er war sehr nett, vor allem als zwei Skelliger namens Kori und Kraki ihrem Fremdenhass Raum gaben. Wir führten zwar unser Gespräch, aber es dauerte nicht lange, bis die beiden gewaltbereit zu einem Kampf aufforderten. Das Ende des Gemetzels schien unausweichlich zu sein: Nachdem die Kämpfer mich zu Boden geworfen hatten, töteten sie Jorund und wollten dasselbe mit mir tun. Doch ich konnte sie überwältigen. Dass dies innerhalb des Dorfs noch mehr Ärger nach sich ziehen würde, war vorprogrammiert. Draußen vor der Taverne beschuldigte mich der Vater der zwei Brüder des Mordes.

Gehen Sie direkt ins Gefängnis, ziehen sich nicht über „Los!“ und geben Sie ihr Hab und Gut ab. Man hatte mich meiner Sachen beraubt und in Kaer Muire eingesbuchtet. Als „Fremder in einem seltsamen Land“ hatte ich nichts zu melden. Ein Gespräch mit dem Wachposten offenbarte mir, woran ich arbeiten musste. Die Täuschungsstufe wurde rasch auf Stufe 3 erhöht und schon war die Tür zur Freiheit offen. Zumindest fast. Man führte mich vor einen alten Bekannten. Lugos der Irre war Herrscher über Kaer Muire! Den hatte ich ja schon in einem Faustkampf bei der Beerdigung Brans vermöbelt. Der Vater der Strolche war auch zugegen, dramatisierte den Tathergang aber übertrieben. Dennoch wollte ich nett bleiben. Man sollte mich ja freisprechen. In Skellige waren schließlich die Jarls die Richter. Doch Lugos hatte gar nicht vor, mich freizulassen. Er sprach mich schuldig – um meine Schuld in Form von Gold beim Vater zu begleichen! Er, nun ein reicher Mann, fand das gar nicht gut. Aber da auf den Inseln alles auf Schuld und Ehre hinauslief, wagte er es auch nicht, lang gegenan zu gehen.
Schnell kamen die Karten auf den Tisch: Der Clanführer der Drummonds hatte mich gerettet, damit ich seinem Sohn half. Die Anwärter auf den Königsposten Brans waren allesamt ausgezogen, um ehrenwerte Aufgaben zu erledigen und seiner sollte sich in „Die Höhle der Träume“ begeben. Ich würde ihm bald dabei helfen.

Zuerst verbracht ich meine Zeit aber auf Diebesjagd. Die Anzeige dafür fand ich direkt am Anschlagbrett in Kaer Muire. Ein Krieger hatte „Ein wertvolles Horn“ von seinen Vorfahren geerbt und dieses war ihm von Banditen gestohlen worden. Die Verantwortlichen lebten gerade an meinem Lieblingsort: Der Küste vor dem Leuchtturm, wo man so wunderbar runterfallen konnte. Die Bande war nicht schwer zu besiegen und das Horn lag direkt in einer Truhe mitten im Lager. Als ich es einem Mann namens Mathios zurückbrachte, überraschte er mich mit Skelliger Ehrenübertreibung. Ich hätte die Leute nicht töten sollen. Hätte ich gewusst, dass es dafür nur 20 Kronen gibt, hätte ich es vielleicht auch einfach gelassen.

In Farylund wollte ich schließlich einfach den Schnellreisepfeiler benutzen, als ich einen alten Bekannten traf. Vor einigen Sessions hatte ich einem verschuldeten Kaufmann für die Aufgabe „Vertrauenswürdig“ Geld geliehen, das dieser mir ganz sicher zurückzahlen wollte. Als ich ihn das erste Mal traf, tat er, als würde er mich nicht kennen, bis ich ihn einnordete, aber verschonte. Nun hielt er sein Wort. 200 Kronen gingen an mich. Ein guter Mann. Und super, dass ich ihn hatte gehen lassen.

Ein kleiner Ausflug raus aus Farylund brachte mich vor meiner Reise nach Novigrad noch einmal zu einem lautstarken Auftraggeber. Unter einer Statue lag ein verwundeter Mann, sein Kumpel kniete bei ihm. Er war von dem Gebilde gefallen, als er versucht hatte, es zu erklettern. Hierbei handelte es sich um einen ganz kleinen Quest, „Tapfere Toren sterben jung“. Ich gab etwas Schöllkraut als Heilpflanze und weg war ich.

Ab zum Gedächtnisrennen! Ich wollte zum Abschluss des heutigen Tages einfach nochmal eine ganz schlichte, aber spaßige Aufgabe erledigen. Auf dem Anwesen der Vegelbuds fand immer „Das große Erasmus-Vegelbud-Gedächtnisrennen“ statt. Ich trat dabei gegen einen Reiter zur Zeit an, insgesamt gab es drei von ihnen zu bezwingen. Die Schwierigkeitsstufe erhöhte sich dabei natürlich zusehends. Während Plötze die erste Strecke problemlos schaffte, war es später schon schwerer, die Spur zu halten und vor allem die Ausdauer optimal auszunutzen. Neben einer Menge Geld – man setzte am Anfang einen Starteinsatz – konnte man jedes Mal auch eine Kleinigkeit für das eigene Pferd gewinnen. Allerdings hatte ich auf Skellige an nichts gespart, bevor ich gegangen war, und Plötze wurde bereits von exquisiten Accessoires geschmückt.
Nach dem dritten Rennen, der Schiedsrichter zeigte sich verblüfft, kam ein vermummter Zwerg auf mich zu. Hacker wollte mich sprechen. Es ging um ein weiteres Rennen. Mich rief nun aber erst einmal die reale Welt.

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