Der Kampf ums Überleben – im doppelten Sinne
Es knallt, es blitzt, es flimmert. Seit dem 28. November steht endlich die vierte Version des beliebten Hau-Drauf-Klassikers Super Smash Bros. zum Verkauf. Und der entfacht ein wahres Feuerwerk! Auf dem Bildschirm wuselt es nur so vor lauter Farben und Formen, die von etwa 40 verschiedenen Charakteren produziert werden. Doch der ständige Wunsch, sich immer wieder zu steigern, kann auch mal nach hinten losgehen.
Eine Hommage an alte Zeiten
Das Motto von Super Smash Bros. for Wii U ist schnell gefunden. Back to the roots! Zugegeben: Das futuristische Menü in bunten Farben und den flüchtigen Charakter-Silouetten im Hintergrund lässt dies erstmal nicht unbedingt erahnen, doch bereits wenige kleine Knopfdrücke genügen, um der These Leben einzuhauchen. So nehme man zum Beispiel die Standardmodi Smash, Klassik und All Star. Das klassische Dreiergespann – aber mit einigen Neuerungen.
Erste Station für alle Kampfwütigen ist natürlich erst einmal der Smash-Modus. Wie früher ist der normale Kampf hier nicht nur durch die Einstellungen, sondern durch ein eigenes Auswahlmenü von den Spezial-Smashes getrennt, in denen man zum Beispiel unsichtbar, riesig oder besonders schnell spielen kann. Eine nette und vor allem als tauglich erwiesene Spielerei. Die neue Besonderheit ist der 8er-Kampf. Wer bisher schon Probleme mit vier Figuren auf einmal hatte, wird erstmal schlucken müssen. Denn obwohl die ausgewählten Stages für das Massenringen eher simpel gestaltet sind, geht es durch die vielen Konkurrenten heiter zu. Wir mussten uns erstmal ordentlich einspielen, bevor es richtig losgehen konnte! Hat man das Gewimmel aber durchblickt, kommt man schnell in gewohnte Prügellaune. (Ich habe mir sogar sagen lassen, für diejenigen, die eh schnell den Überblick verlieren, sei der neue Modus viel besser: Er beeinträchtigt nämlich die im 4er-Smash geübten Spieler ;) )
Wer dann noch alleine weiterzocken möchte, der probiert vielleicht lieber eine der Alternativen. So zum Beispiel den Klassik-Modus! Der ist sogar ziemlich modern geworden: Auf einem Spielbrett erscheinen diverse Gegner-Konstellationen, bei denen ihr nach Belieben euren Gegner aussuchen könnt. Hier eine tolle Belohnung abgreifen, da einfach gegen den antreten, den man am liebsten mag: Es liegt in eurer Hand. Statt zwölf Stufen gibt es hier aber nur acht zu bestreiten, bei denen das höchste Ziel ist, schnell einen Rivalen auszuschalten, der sonst sehr stark und somit bald gefährlich werden kann. Außerdem machte das gelegentlich eingeschobenen Scheiben-Smash dem neuen Minispiel Scheibenbomber Platz, das zumindest mir nach wie vor einige Rätsel aufgibt. Mit Schlägen, Tritten und sonstigen Techniken zum Abreagieren schleudert man sein Wurfgeschoss mitten in eine wacklige Konstruktion, natürlich mit dem Ziel, die darin befindlichen Scheiben zu zerstören. Gibt es dafür ein Erfolgsrezept? Zugegeben: Keine Ahnung! Einfach draufhauen funktioniert aber schonmal nur mäßig. Angry Birds lässt übrigens grüßen.
Anders sieht es beim Allstar-Kampf aus. Draufhauen erwünscht! Hier hat sich der Schwierigkeitsgrad vor allem für ungeübte Kämpfer drastisch erhöht. Die Stages werden mit den vielen Charakteren zu wahren Wimmelbildern, außerdem ist die Anzahl an Figuren so hoch, dass man sich natürlich tatkräftig durchboxen muss. Der Durchgang für die Meilensteine beginnt in dem Moment, in dem alle Charaktere freigeschaltet sind. Hier ist also erstmal Geduld gefragt.
Entspannung bringen dann die Missionen, die – Kompliment – zumindest mein Spielerherz höher schlagen ließen! In tollem Design aufbereitet bieten sich dem Antretenden Eindrücke weit über den linearen Verlauf hinaus. Wem es nicht reicht, die Meilensteine zu sammeln, kann sich hier bei jeder einzelnen Aufgabe einer Herausforderung stellen, bei der es Besonderheiten abzugreifen gibt. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen kennen wir schon und nach wie vor verhelfen sie den verschiedensten Smashern zu kleinen und großen Erfolgserlebnissen.
Wo wir gerade bei den Meilensteinen sind: Die haben ihren Charme leider gänzlich verloren. Fast so, als hätten die Missionen der Erfolgsübersicht die Modernität geraubt, zeigt diese sich uns unbeweglich und als großer, unübersichtlicher Klotz. Weder schön, noch praktisch, aber immerhin vorhanden. Dies wiederholt sich auch bei dem Münzspiel, das als flipperähnlicher Automat bei Brawl. so richtig Spaß gemacht hat. Nun hauen wir erbarmungslos auf Kisten, Steine und Bomben ein, um einen Trophäenregen zu beschwören. Jagdgedanke? Fehlanzeige. Möglicherweise mag hier ja jemand seine Kombos verbessern.
Bleib wie du bist. Bitte…
Neben diesen Pimp-My-Game-Redesigns, die auf den ersten Blick ziemlich gemischt ausfallen, gibt es wie immer aber auch ganz neue Möglichkeiten, die leider teilweise – so muss man wirklich sagen – auch wirklich gelungene Inhalte verdrängen.
So ist da zuallererst der Story Modus, beziehungsweise eben nicht mehr. Und das ist für mich auch das größte Manko des gesamten Spiels! Nachdem im Vorgänger Super Smash Bros. Brawl eine schlichtweg innovative und gelungene Storyline mit Einbezug aller Charaktere kreiert wurde, die man sogar zu zweit erleben konnte, hat Nintendo diesem Erfolg offenbar nichts nachzusetzen. Die Begründung von Smash Bros.-Chef Masahiro Sakurai, die u.a. pcgames.de veröffentlichte, kann dabei nur als notdürftige Entschuldigung gesehen werden: Angeblich würden die Sequenzen, die wirklich lobenswert gemacht waren, den Spieler nur beim ersten Mal so richtig mitnehmen. Und da im Vornherein immer mit Spoilern zu rechnen ist und sich der Aufwand dadurch nicht lohnen würde, könnte man es gleich lassen. Gut, wenn man keine Lust hat, soll man es halt aussprechen. Und das wurde hiermit dann wohl getan.
Doch beruhigen wir uns ein wenig. Denn immerhin wurde für Ersatz gesorgt.
Die Smash-Tour ist eine sehr interessante, aber zu Beginn vor allem auch recht nervenzährende Spieleidee. Als kleiner Mii stolpert man verloren in einem Ameisenhaufen aus Symbolen, Kämpfen und Trophäen umher, ohne anfangs richtig zu wissen, was Sache ist. Wenn man es aber erstmal drauf hat, macht dieser Modus richtig Laune! Ob es Absicht ist, dass das System sehr Mario-Party-ähnlich ist, bleibt ungeklärt. Sichergestellt ist aber, dass die Spieleprinzipien in der Nintendo-Familie bleiben.
Dem Trend folgend hat Nintendo auch in Richtung Individualität aufgerüstet. So kann nicht nur die Smash-Tour, sondern auch ein Standard-Kampf mit dem eigenen Mii bestritten werden! Das Charakterstudio bietet einige Möglichkeiten, seinen Kämpfer auszustatten. Bei dem Mii äußert sich dies auch in einem veränderten Aussehen, was mir besonders gefällt. Denn die Kostüme sind zahlreich und vor allem ziemlich lustig. Außerdem kann man auch die Standard-Charaktere ausbauen, indem man im Spielverlauf Fähigkeiten für sie einsammelt und im Endeffekt jeden der Spezialangriffe mit seiner Lieblingsattacke belegt. Kleidungstechnisch stehen euch hier diverse Farben, leider aber keine outfittechnischen Veränderungen bevor.
Was viele Traditions-Spieler interessiert, sind in vielen Fällen vor allem Veränderungen im Kämpfer-Repertoire. Es ist einfach so: Wir alle haben unsere Lieblings-Charaktere. Und es kann hart sein, wenn die ausgewechselt werden. Die Zelda-Shiek-Kombi empfand ich seit es sie gibt als simpel, aber gleichzeitig genial, denn man hatte alle Möglichkeiten. Ob Nahkampf oder Attacken auf Distanz, Schnelligkeit oder eher besonnene Angriffe. Das war vorher der Fall. Durch die Loslösung der beiden voneinander, kann man diese Verbindung leider nicht mehr nutzen. Genau wie beim Pokémon-Trainer, der nun in Glurak als Einzelfigur gebunden ist. Ausgleichen könnte man dies mit tollen neuen Charakteren, etwa Daraen oder Lucina. Denn die sind neu und irgendwie einfach cool. Im Gegensatz dazu fragt man sich allerdings, was Alph als zweiter Olimar oder Dr. Mario als dritter Mario-Verschnitt dabei sollen! Banjo-Kazooie oder andere Koryphäen würden sich meiner Meinung nach viel besser dafür eignen…
Es geht auch mehr recht als schlecht
Was aber neu und sehr gelungen ist, ist ein bisher unbekannter Modus, der sich mit Spezialaufträgen befasst. Für Crazy oder Master Hand könnt ihr in den Ring steigen und dabei viele tolle Sachen abgreifen. Die verschiedenen Quests sind mit Schwierigkeitsstufen belegt, sodass ihr genau planen könnt, wie ihr vorgehen wollt. Denn den Gewinn gibt es nur, wenn ihr im richtigen Moment, nämlich vor einem K.O., aussteigt. Auch hierbei sollte man sich erst mit seinen Lieblingen vertraut machen, denn vieles ist im Nachhinein doch schwerer, als ihr zuerst erahnen könnt. Die Amiibo-Verwendung macht aber Hoffnung, dass die verstreuten Schwierigkeiten mit der Zeit besser zu bändigen sind.
Die kleinen Figuren sind wieder so eine Idee, zusätzlichen Content durch zusätzliche Verkäufe zu ermöglichen. Wer sich eine Figur zulegt, kann diese gezielt und nachhaltig trainieren und sie ganz indiviudell für sich einstellen. Meine beiden ersten sind zum Beispiel Link und Pikachu, mit denen ich mich nach einigen kleinen Kampf-Sessions auch in härtere Getümmel stürzen kann.
Für Detailverliebte wie mich eröffnen außerdem die Pokébälle ganz neue Dimensionen. Die wurden richtig modernisiert und ab und zu fällt euch sogar ein Meisterball vor die Füße! Darin sind natürlich die besonders gelungenen Fänge zu finden. Eine Mischung von aktuellen und älteren Exemplaren garantiert außerdem angenehme Spannung. Bei den Helfertrophäen ist dieser Mix fast noch besser gelungen. Mehr denn je steht also auch die Jagd auf die coolen Hilfsmittel im Mittelpunkt.
Fazit: Können wir wirklich böse sein?
Die Antwort ist nein. Wie jedes Mal ist auch dieses Super Smash Bros. ein gelungenes Spiel, das vielen von uns sehr viel Freude bringen wird. Na klar, Wehwehchen gibt es überall. Und was ich auf keinen Fall verzeihen kann, ist das Wegfallen des Story-Modus! Dennoch freut man sich nach wie vor, wenn man mit seinen Freunden die Stages unsicher machen kann.
Was man allerdings bedenken sollte, ist, dass man bei einem solchen Titel gar nicht viel falsch machen kann. Nintendo sollte aufpassen, dass es sich nicht zu sehr auf den Kult-Charakter seiner Reihen verlässt, um auch wirkliche Überraschungen und anhaltenden Spielspaß zu garantieren. Für den eher lieblosen Nachfolger von Brawl. gibt es daher lediglich das ein oder andere kritische Stirnrunzeln, das hoffentlich mit dem nächsten Smash wieder ausgebügelt werden kann.
Den kompletten Artikel von pcgames.de findet ihr hier: http://www.pcgames.de/Super-Smash-Bros-for-Wii-U-WiiU-239118/News/Super-Smash-Bros-fuer-Wii-U-und-3DS-Kein-Story-Modus-mit-Zwischensequenzen-1080415/
Alle Bilder stammen von der offizielles Super Smash Bros. Website http://www.smashbros.com und sind daher ©Nintendo
Fand auch die Verwandlung im Kampf von Zelda/Shiek oder den Wechsel von den Pokemon Beim Pokemontrainer auch besser , finde diese “Loslösung“ auch nicht gut. und nebenbei, dass Alph als Kämpfer dabei ist , ist doch ok. Immerhin ist dieser nur ein alternatives Köstüm ,anders als Dr.Mario oder Lucina ,diese sind Kämpfer und haben wahrscheinlich anderen “Koryphäen“ den Platz genommen haben. Da hätte ich diese lieber als Köstüme für Mario und Marth mMn.
Aber sonst kann man dir beipflichten… I will miss you Story Mode :(
Schönes Ding, wirklich!
Alles zum Spiel On-point ,man merkt regelrecht, dass nicht nur irgendjemand das hier verfasst hat, sondern ein Fan :D
Ist ein cooler blog, hab jetzt noch mehr zu lesen in der Freizeit danke :D