Dockville 2014. Von Vögelchen und großen Bäumen – Am Bord des MS Dockville

Ein Vorausblick auf Hamburgs Kult-Festival

Nachdem St. Paulis Status als kreatives Künstlerviertel in den letzten Jahren immer weiter abgenommen hat, ist es vor allem ein Stadtteil, der den Titel für sich beansprucht. Mit seiner Landschaft aus Industriefabriken und Hafenblick bietet Wilhelmsburg ganz besonderen Flair. Und nicht nur die Umgebung sorgt für kreative Schwingungen: Dieses Jahr findet das MS Dockville, eines der größten Festivals in Hamburg, zum achten Mal statt. Der Campground wurde erweitert, das Kunstcamp zum MS Artville umgetauft und es sind nicht weniger als 108 bestätigte Acts, die dem Publikum auch in diesem Jahr wieder einheizen werden.

Die Orsons, Mc Fitti und Leslie Clio. Schon im letzten Jahr war das Line-Up für das MS Dockville vielversprechend. Das Event auf der Wilhelmsburger Elbinsel lockte über 20.000 Besucher an. Mit einem Aufgebot wie in diesem Jahr wird es vermutlich ähnlich sein: Denn das internationale Künstlerpackage ist alles andere als zum Verstecken.
Nehme man zum Beispiel das Singvögelchen Birdy, das bereits 2012 im Rahmen des Festivals an Bord geflogen kam. Das junge Talent aus Großbritannien besticht durch eine Fragilität, mit der es in der heutigen Zeit zwischen all den bassgeladenen Beats und poppigen Computerstimmen schwer scheint, bestehen zu können. Doch die 17jährige schafft es.
Ebenso wie Dillon. Die gebürtige Brasilianerin kommt deutlich düsterer daher. Auch mit Klavier, aber dazu mit teilweise elektronischen Beats, kreiert sie eine ganz andere Welt als ihre britische Kollegin.
Neben den Damen der Musikwelt stehen aber natürlich auch Herren auf dem Plan.
Und die sorgen für Stimmung. Die deutschen Eichen von Mighty Oaks versetzen einen mit ihrem Mix aus diversen Zupfinstrumenten in eine Welt weitab vom Alltagsstress.
Und wer doch auf Momente männlicher Besinnung setzt, wird sich mit Vergnügen RY X anhören. Sein Paradetitel Howling schwingt auch heute noch in den Köpfen und auch sonst bringt der Australier ein Songaufgebot mit, das für ein tolles Bühnenerlebnis sorgt.

Bei einem so fulminanten Line-Up könnte es ewig so weitergehen. Man könnte noch Young Dreams aus Norwegen bennen, die junge Rapperin Coely aus Belgien oder aber die klassischen Rockelemente der Schweden von Pale Honey. Doch ein Ende würde es erst nach vielen weiteren Worten geben.
Und so lässt sich zum Abschluss nur sagen: Wer in diesem Jahr einen musikalischen Sommer-Kick der besonderen Art braucht, kann sich uneingeschränkt beim MS Dockville sehen lassen. Das gut durchmischte Line-Up aus verschiedenen Musikstilen lässt kaum Wünsch offen. Und wer doch einmal nach Inspiration suchen sollte, sieht sich einfach die Kunstwerke des MS Artville an. Denn den Mix aus Kunst und Musikfestival bekommt man nicht überall.

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