Oscars 2014

Defiying Gravity – Das waren die Oscars 2014

Es ist der Abend der Abende für die Größen der Filmbranche: Die Oscarverleihung. In 25 Kategorien werden herausragende Leistungen im Rahmen der Filmkunst geehrt. Multitalent Ellen DeGeneres erhielt wie bereits 2007 den Platz an der Spitze des hollywood’schen Hühnerhaufens, der lachte, klatschte und sich sogar das ein oder andere Pizzastück gönnte. Klappe die 86. .

Ellen stellte es bereits zu beginn heraus: Irgendwie ist nichts wirklich neu. Sie moderierte nicht zum ersten Mal, die Reihen werden immer von denselben bekannten Gesichtern gefüllt und Meryl Streep hatte in der heutigen Nacht bereits ihre 18. Nominierung inne. Und dennoch ist es wie immer der Zauber der Vielseitigkeit, der die Zuschauer an den Fernseher oder Livestream fesselt. Auch, wenn es in diesem Jahr vor allem einen Film gab, der von Anfang an klar machte, wer den Abend bestimmte.
Alfonso Cuaróns Gravity galt sehr früh als Favorit und kristallisierte sich direkt als wahres Goldkind heraus. Die Verleihung lief noch keine Stunde, als es den ersten Oscar für die Visual Effects gab. Keine Überraschung: Auch in den Kategorien Sound-Editing und Sound-Mixing blieb Gravity ungeschlagen. Es folgten die Ehrungen für Kameramann Emanuel Lubetzki und kurz darauf die für die Schnittarbeit von Cuarón und Mark Sanger. Ein wahrer Goldregen. Besonders bitter traf es in diesem Moment den kleinen Hobbit. Der Kampf mit dem Drachen Smaug mag zwar noch bevorstehen, gegen Gravity verlor er bereits in allen drei Nominierungen.
Gesucht wird also jemand für die Kategorie: Defying Gravity. Wie passend, dass entsprechend Musical-Hexe Idina Menzel den Gewinner der Kategorie Best Song intonierte – oder eher wollte? Denn leider zeigte sie sich an diesem Abend stimmlich wenig zauberhaft. Ganz im Gegensatz zu Moderatorin Ellen DeGeneres. Ob in schwarzem, weißem oder beidfarbigem Anzug, als rosa Glitzerfee, pizzaverteilend oder selfies-schießend. Die amerikanische Show-Queen hatte den Abend genauso im Griff wie das soziale Netzwerk Twitter, das Dank des Superstar-Fotos zu Ehren von Meryl Streep kurzzeitige zum Erliegen kam.
Gravitys Reise auf der Siegesstraße ging weiter: Als nächster erhielt Steven Price seine Ehrung für den besten Soundtrack. Der berühmte Moment in jeder Oscarnacht knüpfte nahtlos an: Der Weg zu den Big 5.  Bester Filmbester Hauptdarstellerbeste Hauptdarstellerinbeste Regie, und bestes Drehbuch beschreiben die Elemente, die bisher nur drei Filme in sich vereinen konnten („Es geschah in einer Nacht“, „Einer flog über das Kuckucksnest“, „Das Schweigen der Lämmer“). In allen vertreten war der zweite Nominierungs-Riese des Abends – American Hustle – der am Ende trotz zehn Chancen komplett leer ausging. Er verlor aber bereits beim Drehbuch gegen Her. Der zweite Schlag folgte im Bereich der RegieGravity-Regisseur Alfonso Cuarón kam wieder auf die Bühne, dieses Mal sichtlich gerührt, war es doch immerhin Oscar No.8 an diesem Abend. Dreifach-Nominierung Blue Jasmine nahm immerhin dank der elfenhaften Cate Blanchett einen Goldjungen mit, die sich auch gegen GravityStar Sandra Bullock durchsetzte. Den Oscar als besten Hauptdarsteller erhielt Matthew McConaughey – und stach damit wieder American Hustle aus.
Den Abend besiegelte wie immer die Hauptkategorie Bester Film. Der große Gewinner: 12 Years a Slave. Mit 3 von 9 Kategorien, darunter der wichtigsten, gab es einen mehr als erfolgreichen Abschluss für das Sklaven-Drama. Ebenso erging es Dallas Buyers Club. Bilanz 3 von 6.
Was die Top-Favoriten angeht, tun sich Welten auf. Während im Weltall der Freudentaumel mit ganzen 8 von 10 Auszeichnungen herrscht, geht es auf Erden doch eher zurückhaltend zu. American Hustle verlässt Los Angeles ohne Trophäe, dafür aber auch ohne Sturz der vom letzten Jahr gebrandmarkten Jennifer Lawrence, die aber auch schon Ellens Anspielungen am Anfang mit Humor nahm.

Sieger der Herzen waren am heutigen Abend zwei Menschen, die sogar tatsächlich gewannen. Die beiden für ihre Nebenrollen geehrten Darsteller Jared Leto (Dallas Buyers Club) und Lupita Nyong’o (12 Years a Slave) traten beide als fragile und emotionale Figuren auf, die man schon nach den kurzen Ausschnitten zu würdigen wusste. Vor allem  die Freude der nicht nur als Newcomerin, sondern auch als Trendsetterin gefeierten Lupita war geradezu ansteckend. Verdient gewonnen, das ist wohl die beste Einschätzung, die man an einem solchem Abend erhalten kann.

So verabschieden sich die 86. Oscars und entlassen Filmfans, Kritiker, Skeptiker, Optimisten und alle anderen in ein neues Jahr der Filmkunst bis es wieder heißt „The Oscar goes to…“.

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